1870, also vor 150 Jahren, kam der junge orthodoxe Rabbiner Dr. Leo Kahn nach Wiesbaden.
150 Jahre „Alt-Israelitische Kultusgemeinde“
Mittwoch, 6. Mai, 19 Uhr
Ort: Jüdische Gemeinde Wiesbaden
Referentin: Dorothee Lottmann-Kaeseler, Juristin
Kostenfrei für Schüler*innen und Studierende
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Meeting ID: 81967429039
Passwort: 5780
© Stadtarchiv — Fotonummer 000127 — Inneres der Synagoge der Friedrichstr .
1870, also vor 150 Jahren, kam der junge orthodoxe Rabbiner Dr. Leo Kahn nach Wiesbaden. Seine geistliche Ausbildung hatte er bei dem Frankfurter Rabbiner Samson Raphael Hirsch, dem Spiritus Rector der Neo-Orthodoxie, absolviert. Neben Kahn gehörte auch der Mainzer Rabbiner Marcus Lehmann zu dessen Schülern. Leo Kahns unermüdlicher Einsatz galt dem Ziel, eine gesetzestreue Infrastruktur in Wiesbaden zu etablieren.
Bisher sah die staatliche Obrigkeit vor, in jeder Stadt nur eine Gemeinde zuzulassen. So war die Wiesbadener Gemeinde seit 1832 den Reform-Weg gegangen. Als das sogenannte „Austrittsgesetz“ im Juli 1876 im Reichstag verabschiedet wurde, war es einigen Mitgliedern nun möglich, die Michelsberger Gemeinde zu verlassen, ohne dafür die personenstandsrechtliche Erklärung abgeben zu müssen, nicht mehr Jude zu sein. Kahn gelang es daraufhin, eine der ersten deutschen „Austritts-Gemeinden“ zu gründen – in voller Autonomie, mit Synagoge und Friedhof. Seinen wohlverdienten Ruhestand trat er 1925 an, blieb aber weiter in der Gemeinde tätig. Nach 67 Amtsjahren verstarb Dr. Leo Kahn 1936 im Alter von 94 Jahren in Wiesbaden.