Curt Bloch und sein Unterwasser-Kabarett

Jüdi­sches Muse­um Ber­lin, Konvolut/816, Samm­lung Curt Bloch, Leih­ga­be der Cha­ri­ties Aid Foun­da­ti­on America

Curt Bloch und sein Unterwasser-Kabarett

Es war eine klei­ne Sen­sa­ti­on: Erst in die­sem Jahr wur­den die 492 Gedich­te ver­öf­fent­licht, die der deut­sche Jude Curt Bloch in sei­nem nie­der­län­di­schen Ver­steck in den Jah­ren 1943 bis 1945 schrieb. Sei­ne Ver­se zir­ku­lier­ten in klei­nen, selbst­ge­stal­te­ten Hef­ten mit dem Titel „Het Onder­­wa­­ter-Caba­­ret“ im Krei­se des Wider­stands­netz­werk von Ensche­de. Wut und Ver­zweif­lung, Hoff­nung und Humor – die Bloch’schen Rei­me gewäh­ren einen ganz per­sön­li­chen Ein­blick in die NS-Zeit und haben bis heu­te nichts von ihrer Kraft ein­ge­büßt. Für ihre Wie­der­ent­de­ckung und inter­na­tio­na­le Sicht­bar­ma­chung ist der Wies­ba­de­ner Thi­lo von Debs­chitz mit­ver­ant­wort­lich, der uns Bloch und sein krea­ti­ves Werk gemein­sam mit Simo­ne Bloch nahe­bringt (die Toch­ter von Curt Bloch schal­tet sich aus New York zu). Aus­ge­wähl­te Gedich­te wer­den von Schau­spie­lern live rezitiert.

Zu den Personen:
Thi­lo von Debs­chitz ist Desi­gner und Autor. Neben der Lei­tung sei­ner Wies­ba­de­ner Krea­tiv­agen­tur Q betreut er publi­zis­ti­sche Pro­jek­te, so gab er mit sei­ner Schwes­ter bereits einen Bild­band über den von den Natio­nal­so­zia­lis­ten ver­folg­ten Autor Dr. Fritz Kahn heraus.
Simo­ne Bloch arbei­tet als Psy­cho­the­ra­peu­tin in New York City. Sie trat vor drei Jah­ren mit Thi­lo von Debs­chitz in Kon­takt, um die gesam­mel­ten Gedicht­hef­te ihres Vaters wie­der nach Euro­pa zu bringen.