Die jemenitischen Juden …
Im Land der Königin von Saba – Juden im Jemen
Sonntag, 4. Dezember, 11 Uhr mit Mittagsimbiss. Ende ca. 15 Uhr.
Ort: Jüdische Gemeinde Wiesbaden
Juden unter dem Halbmond
Die jemenitischen Juden verweisen, was ihre Anfänge betrifft, gern auf die biblische Erzählung von König Salomo und der Königin von Saba. Sicher ist, dass es schon lange vor der Entstehung des Islams im Jemen jüdisches Leben gab, eventuell sogar jüdische Herrscher. Das Land an der Südspitze der Arabischen Halbinsel spielte in der Geschichte der „Juden unter dem Halbmond“ eine Sonderrolle. Hier entwickelte sich eine ganz eigene Tradition mit besonderer Liturgie und Rechtsprechung. Die Einflüsse von außen waren geringer als in anderen Ländern; die osmanische Herrschaft und der britische Kolonialismus waren kurzlebig und territorial begrenzt. Zudem war der Jemen lange Zeit von Saiditen regiert, einer Strömung des schiitischen Islams. Der eintägige Kurs wird die außergewöhnliche Geschichte des Jemen nachzeichnen, von den Anfängen bis heute, wo die wenigen verbliebenen Juden mit Bürgerkrieg und starker antijüdischer Agitation konfrontiert sind.
Referent: Oliver Glatz, Judaist und Islamwissenschaftler, ist derzeit Mitarbeiter an der Akademie des Jüdischen Museums Berlin und dort vor allem für das Jüdisch-Islamische Forum tätig.
(Bild: wikipedia, „Amran“, Autor: Bernard Gagnon)