Jüdi­sches Lehrhaus

Wut und Zorn, Mitleid und Erbarmen“: Arabische Reaktionen auf die Shoah


Sonn­tag, 22. Novem­ber, 11 Uhr bis ca. 15 Uhr (mit einer ein­stün­di­gen Pause)

Kos­ten­frei | Anmel­dung erforderlich

(Bild: Mobi­ler Bücher­stand, auf­ge­nom­men 2017 in Ramal­lah | © Oli­ver Glatz)

Wut und Zorn, Mit­leid und Erbar­men“: Mit die­sen Wor­ten beschrieb der ägyp­ti­sche Intel­lek­tu­el­le Taha Hus­sein 1946 die Reak­tio­nen der Ara­ber von Hai­fa auf die Ankunft von Sho­ah-Über­­­le­­ben­­den. Die­se Wor­te beschrei­ben nicht nur gegen­sätz­li­che Gefüh­le, son­dern auch die Tat­sa­che, dass die ara­bi­sche Sho­ah-Rezep­­ti­on im Wesent­li­chen vor dem Hin­ter­grund eines ande­ren Kon­flik­tes, des Nah­ost­kon­flikts, stattfand.

In den letz­ten Jah­ren wer­den ara­bi­sche Reak­tio­nen auf die Sho­ah ver­stärkt dis­ku­tiert und zuwei­len auch als ver­meint­lich his­to­ri­sche Bewei­se für aktu­el­le poli­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen her­an­ge­zo­gen. Aller­dings waren die Reak­tio­nen von Ara­bern auf die Sho­ah immer viel­stim­mig und manch­mal gegensätzlich.

Der Vor­trag wird sich ers­tens mit der ver­such­ten Ein­fluss­nah­me der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen und faschis­ti­schen Pro­pa­gan­da auf die ara­bi­sche Welt befas­sen, zwei­tens mit der Wahr­neh­mung der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­bre­chen wäh­rend des Krie­ges und drit­tens mit den bis heu­te andau­ern­den Dis­kus­sio­nen, die sich zwi­schen der Sho­ah-Leu­g­­nung und einer neu­en, dif­fe­ren­zier­ten Beschäf­ti­gung mit den Gräu­eln der Sho­ah bewegen.

Refe­rent: Oli­ver Glatz, Juda­ist und Islam­wis­sen­schaft­ler, ist der­zeit Mit­ar­bei­ter am Jüdi­schen Muse­um Berlin.

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