Jüdi­sches Lehrhaus

Texte im Überfluss

Juden­tum und Chris­ten­tum leben mit Texten, …

Sonn­tag, 5. Novem­ber, 16.30 – 18.30 Uhr

Ort: Jüdi­sche Gemein­de Wiesbaden

Die Teil­nah­me ist kos­ten­frei | Anmel­dung erforderlich

Jüdische Bibelauslegung im Gespräch — Gen 22, 1–19 (1. Mose 22, 1–19), die so genannte „Bindung Isaaks“

Juden­tum und Chris­ten­tum leben mit Tex­ten, die immer wie­der neu und in ihrer Zeit gele­sen und aus­ge­legt wer­den. Es ent­steht eine gro­ße Viel­falt und ein Über­fluss an Text und Inter­pre­ta­ti­on – und das Juden­tum hat eine beson­de­re Tra­di­ti­on der gleich­zei­ti­gen Bewah­rung der Viel­falt der Stimmen.

In der Rei­he „Tex­te im Über­fluss“ wer­den wir uns Tex­te der hebräi­schen Bibel anschau­en und uns von einem jüdi­schen Refe­ren­ten erklä­ren las­sen, die auch eine gro­ße Bedeu­tung in christ­li­cher Aus­le­gung und/oder kirch­li­cher Tra­di­ti­on haben.

Die christ­li­che Aus­le­gungs­tra­di­ti­on soll im Gespräch und durch die Mode­ra­ti­on zur Spra­che kom­men. Wenn vor­han­den, wer­den anti­ju­da­is­ti­sche Ste­reo­ty­pen in der christ­li­chen Aus­le­gungs­tra­di­ti­on her­aus­ge­stellt und diskutiert.

Tex­te im Über­fluss“ will im jüdisch-christ­li­chen Gespräch vor allem die Freu­de am Text und an der Inter­pre­ta­ti­on ver­mit­teln, die uns gemein­sam ist, und Lust machen auf eine christ­li­che Per­spek­ti­ve und Inter­pre­ta­ti­on, die kei­ne Anti­ju­da­is­men mehr benutzt, um sich selbst darzustellen.

Am 5. Novem­ber wird Gen 22, 1–19 (1. Mose 22, 1–19) the­ma­ti­siert, die so genann­te ‚Bin­dung Isaaks‘.

In christ­li­chen Bibeln ist es ein Text, der bis in die neue­ren Über­set­zun­gen hin­ein mit ‚Die Opfe­rung Isaaks‘ oder aber ‚Das Opfer Abra­hams‘ über­schrie­ben wird. Allein mit der Über­schrift zeich­nen sich unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven auf das erzähl­te Gesche­hen ab. Die Erzäh­lung selbst wirft viel­fäl­ti­ge Fra­gen dar­über hin­aus zur Gott-Mensch-Bezie­hung auf, danach, wie Gott und Mensch sich begeg­nen, wie sie sich anein­an­der ‚bin­den‘, was der Gott Isra­els von Abra­ham erwar­tet. Was bedeu­tet die­se Geschich­te heu­te für Juden? Was kann die­ser Text Chris­ten dar­über sagen, wie der Gott Isra­els Men­schen begeg­net, also auch ihnen?

Refe­rent ist Pro­fes­sor Dr. Dr. h.c. Dani­el Kroch­mal­nik, Lehr­stuhl für Jüdi­sche Reli­gi­ons­leh­re, ‑päd­ago­gik und ‑didak­tik an der Hoch­schu­le für Jüdi­sche Stu­di­en Hei­del­berg; Pri­vat­do­zent für Jüdi­sche Phi­lo­so­phie am Phi­lo­so­phi­schen Semi­nar der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg.

Sei­ne For­schungs­schwer­punk­te auf dem Gebiet der Jüdi­schen Phi­lo­so­phie und Her­me­neu­tik mit einem Schwer­punkt in der Jüdi­schen Auf­klä­rung (Haska­la). Er hat das Fach Jüdi­sche Reli­gi­ons­päd­ago­gik an der Hoch­schu­le für Jüdi­sche Stu­di­en auf­ge­baut, wo erst­mals Jüdi­sche Lehr­amts­kan­di­da­ten mit Staats­examen abschlie­ßen können.

Pro­fes­sor Kroch­mal­nik ist Her­aus­ge­ber der Jubi­lä­ums­aus­ga­be der Gesam­mel­ten Wer­ke von Moses Men­dels­sohn und der Elie Wie­sel Werk­aus­ga­be. Zu sei­nen exege­ti­schen Ver­öf­fent­li­chun­gen zäh­len die drei Bän­de „Schrift­aus­le­gung“ im Neu­en Stutt­gar­ter Kom­men­tar AT und der Band „Im Gar­ten der Schrift“.

Mit­ver­an­stal­ter: Evan­ge­li­sche Stadt­aka­de­mie Wies­ba­den, Gesell­schaft für Christ­lich-Jüdi­sche Zusam­men­ar­beit Wies­ba­den, Katho­li­schen Erwach­se­nen­bil­dung Bil­dungs­wer­ke Wies­ba­den-Unter­tau­nus und Rhein­gau, Volks­hoch­schu­le Wies­ba­den, akti­ves Muse­um Spie­gel­gas­se, Amt für katho­li­sche Reli­gi­ons­päd­ago­gik Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus