Ausstellung „Mischpoche“
Auftakt der Veranstaltungsreihe und Eröffnung der Ausstellung „Mischpoche“ durch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Wiesbadener Rathaus, Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden
Der Fotograf Jan Zappner bezeichnet sein Buch „Mischpoche” als Outing. Die Ausstellung ergänzt das Buch, das mit Zusammenrarbeit AMCHA Deutschland und im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland” entstanden ist. Im Laufe eines Jahres traf er sich mit 29 Männern und Frauen in Deutschland und sprach mit ihnen über ihr Verhältnis zum Jüdischsein und zu Deutschland. Den während der Treffen entstandenen Portraits fügt er Zitate seiner Akteure hinzu und lässt sie frei darüber reden, was sie denken. So ist ein Kaleidoskop an Gefühlen und kritischen Eindrücken aus vier Generationen entstanden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Jan Zappner ist Nachkomme tschechischer Juden, wuchs jedoch ohne jüdische Bezugspunkte in Stuttgart auf. Die Frage, was es bedeutet, Jude zu sein, begleitet ihn jedoch schon seit vielen Jahren. Er hat noch nie so oft und frei über seine Familiengeschichte gesprochen, die zum größten Teil in Auschwitz endete. Mithilfe der Gespräche, die er scherzhaft seine Therapiesitzungen nennt, konnte er die Leere, die die Shoa in seiner Familie hinterlassen hat, mit lebendigen Geschichten anderer Menschen füllen und einen neuen Bezug zum Jüdischsein entwickeln.
Öffnungszeiten des Rathausfoyers: montags bis freitags: 7 bis 19 Uhr | samstags: 9 bis 15 Uhr
Ausstellungsdauer: bis Donnerstag, 12. September 2024
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