Jüdi­sches Lehrhaus

Displaced Persons zuhören

Vor­trag

Mitt­woch, 26. Novem­ber 2025, 19 Uhr
Ort: Jüdi­sche Gemein­de Wiesbaden

Kos­ten­frei | Anmel­dung erforderlich

Displaced Persons zuhören

Von den ersten Interviews mit Überlebenden der Shoah

(Bild: Der ver­wen­de­te Draht­ton­re­kor­der von David P. Boder © Dr. Axel Doßmann)

Ende Juli 1946 gelang­te der Chi­ca­go­er Psy­cho­lo­ge David P. Boder per Schiff ins zer­stör­te Nach­kriegs­eu­ro­pa. In neun Wochen inter­view­te er über 100 Dis­pla­ced Per­sons (DPs) und fixier­te ihre Stim­men auf Tondraht-Spulen.

Zu hören sind mehr­heit­lich jüdi­sche Jugend­li­che, Frau­en und Män­ner, die der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung mit dem nack­ten Leben ent­kom­men waren. Anders als in (Video-)Interviews seit den 1970er-Jah­­ren spra­chen die­se Men­schen nicht im Rück­blick auf ihr erfolg­rei­ches Über­le­ben. Die Zukunft der DPs war unge­wiss. Vie­le von ihnen kamen aus Ost­eu­ro­pa, ande­re aus Frank­reich, Deutsch­land oder Grie­chen­land. Sie trau­er­ten um ihre ermor­de­ten Ange­hö­ri­gen, such­ten nach neu­er Hei­mat und Lebenssinn.

Axel Doß­mann stellt die­se welt­weit ers­te Samm­lung von Audio-Inter­­views mit Über­le­ben­den der Sho­ah exem­pla­risch vor. Er lässt dafür Aus­zü­ge hören und ord­net sie in die Pro­jekt­ge­schich­te der frü­hen Nach­kriegs­zeit ein.

Refe­rent: Dr. Axel Doß­mann, His­to­ri­ker, Dozent und Publi­zist aus Berlin

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