„Gewalt der Unvernunft“
Vorurteile, Feindbilder und die ansteckende Krankheit des Fanatismus
Mittwoch, 20. März 2024, 19 Uhr
Ort: Jüdische Gemeinde Wiesbaden und online über Zoom
(Bild: © Peter Görlich)
„Welch triste Epoche, in der es leichter ist, einen Atomkern zu zertrümmern, als ein Vorurteil!“ Albert Einsteins Einsicht gilt auch für unser sogenanntes „postfaktisches Zeitalter“: Argumente stoßen ins Leere, wo Gefühle in Beschlag genommen und manipulativ ausgebeutet werden. Das feindselige Vorurteil ist ein Gefühlsurteil, das Dialog und Begegnung aufkündigt und Ambivalenzen flieht; zum Feindbild gewendet und zum Fanatismus gesteigert, bringt es Hass, Gewalt und Zerstörung in die Welt. Aufklärung tut not: Wie können wir uns gegen die Gewalt der Unvernunft wappnen? Walter Benjamin fragt und gibt uns zu bedenken: „Ist überhaupt gewaltlose Beilegung von Konflikten möglich? Ohne Zweifel. Die Verhältnisse zwischen Privatpersonen sind voll von Beispielen dafür.“
Referent: Dr. Bernard Görlich, analytischer Sozialpsychologe, war Hochschullehrer (Mitarbeiter von Alfred Lorenzer) in Frankfurt und ist z.Z. auch Dozent am Alfred Adler-Institut in Mainz (Schwerpunkt: Vermittlung Freudscher Theorie).