Dienstag, 12. September, 18 — 20 Uhr
Ort: Villa Schnitzler, Biebricher Allee 42
Telefon 0611–9889–0, Mail: anmeldung@vhs-wiesbaden.de
Homepage: www.vhs-wiesbaden.de
In Kooperation mit: Volkshochschule Wiesbaden e.V.
„Wir Geretteten“ – Erinnerung an die Nobelpreisträgerin Nelly Sachs
Nelly Sachs (1891–1970) wuchs in Berlin in einer großbürgerlichen, assimilierten jüdischen Familie auf. Bereits im Alter von 17 Jahren begann sie, Gedichte zu verfassen, die in zahlreichen Zeitschriften publiziert werden. Unter dem Eindruck des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland beschäftigte sie sich in den 1930er Jahren verstärkt mit der jüdischen Kultur, dem Chassidismus und der Kabbala. 1940 konnte sie zusammen mit ihrer Mutter in letzter Minute nach Stockholm flüchten, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. In ihrer Dichtung knüpft Nelly Sachs in einer verrätselnden Sprache an die Psalmendichtung an und beklagt die Katastrophe der Shoah. Für ihr herausragendes Werk erhielt sie 1966 den Literaturnobelpreis.
An diesem Abend wird eine Auswahl ihres Werks vorgestellt und dialogisch interpretiert.
Eine gemeinsame Veranstaltung der vhs Wiesbaden und des Jüdischen Lehrhauses Wiesbaden.
Referent: Hartmut Boger, Kulturwissenschaftler