Filmgespräch mit dem Produzenten Friederich Oetker
Der Fernsehfilm ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.
Eine Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden in Kooperation mit dem Stadtarchiv Wiesbaden.
Dr. Peter Quadflieg, Leiter des Stadtarchivs Wiesbaden, wird ein Grußwort sprechen.
Am Montag, den 24. Januar 2022, sendet das ZDF um 20.15 Uhr den Fernsehfilm „Die Wannseekonferenz“. Der Film entstand anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz, auf der die „Endlösung der Judenfrage“ und damit die effizienteste Strategie zur Ermordung von 11 Millionen Menschen diskutiert und beschlossen wurde. Der Filmproduzent Friederich Oetker wird online Fragen zum Fernsehfilm beantworten und weitere Informationen geben.
Am 20. Januar 1942 trafen sich in einer Villa am Berliner Wannsee Vertreter von SS, NSDAP und Ministerialbürokratie. Der Massenmord an den europäischen Juden war bereits im Gange. Eingeladen zur „Besprechung mit Frühstück“ hatte SS-Chef Reinhard Heydrich. Die Konferenz lief nach gewohnten Mustern ab: Hader um Kompetenzen und Zuständigkeiten, Profilierungen und Moderation durch die Leitung. In den Pausen gab es Schnittchen, Kaffee und Cognac.
Der Film zeigt, wie in gelöster Atmosphäre die bürokratische Zusammenkunft besprach, welche Maßnahmen und institutionellen Übereinkünfte für die effizienteste Strategie zur Ermordung eines ganzen Volkes notwendig seien, wie die bereits laufenden Mordaktionen das Vorhaben beeinflussen und schließlich wie die „Endlösung der Judenfrage“ praktisch durchgeführt werden könne.
„Die Wannseekonferenz“ fasst diesen ungeheuerlichen Vorgang, die geplante Auslöschung des jüdischen Volkes als Verwaltungsakt, in einen Fernsehfilm von 90 Minuten. Er fußt auf umfassender Recherche und Fachberatung. Zugrunde liegt unter anderem das Protokoll der Wannseekonferenz, das Adolf Eichmann verfasste.
Friederich Oetker studierte Produktion und Medienwirtschaft an der HFF München und Betriebswirtschaft an der Cass Business School in London. Er begann seine Karriere 2010 als Assistent des Produzenten Bernd Eichinger. Von 2011 bis 2015 arbeitete er als Assistent des Vorstandsvorsitzenden der Constantin Film, Martin Moszkowicz.
Seit 2015 ist Friederich Oetker Produzent und zeichnete unter anderem für folgende Filme mitverantwortlich: „Der Bernd“ (2012), „Bruder vor Luder“ (2015), „Axolotl Overkill“ (2017), der seine Weltpremiere beim Sundance Film Festival feierte, und „Tiger Girl“ (2017), der das Panorama Special der Berlinale eröffnete. Zuletzt war der von ihm produzierte Dokumentarfilm „Das geheime Leben der Bäume“ in den deutschen Kinos zu sehen. 2021 produzierte Oetker „Die Wannseekonferenz“ für das ZDF. Oetker ist Mitglied der deutschen Filmakademie.
Regie: Matti Geschonneck
Drehbuch: Magnus Vattrodt
Produktion: Reinhold Elschot, Friederich Oetker
Executive Producer: Oliver Berben
Koproduktion: Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff (beide ZDF)
Schauspieler: Philipp Hochmair, Johannes Allmayer, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Godehard Giese, Arnd Klawitter, Thomas Loibl, Jakob Diehl, Matthias Bundschuh, Peter Jordan, Frederic Linkemann, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Rafael Stachowiak und Lilli Fichtner