
Juden unter dem Halbmond
Sonntag, 16. Juni 2024, 11 Uhr mit Mittagsimbiss. Ende ca. 15 Uhr
Ort: Jüdische Gemeinde Wiesbaden und online über Zoom
Schülerinnen, Schüler und Studierende: 5 €

(Foto: Haybar liegt nördlich von Medina im Hedschas. Vor dem Aufkommen des Islam im siebten Jahrhundert nach der modernen Zählung bestand die Bevölkerung von Khaybar sowohl aus einheimischen Arabern als auch aus Juden.)
Muhammad und die Juden
Im 7. Jahrhundert formierte sich auf der Arabischen Halbinsel eine religiöse Lehre, die als neue Weltreligion in die Geschichte eingehen sollte: der Islam. Juden waren zu dieser Zeit auf der Arabischen Halbinsel präsent, ihre Spuren finden sich im Koran und späteren islamischen Quellen.
Der Korantext zeigt sich Juden und dem Judentum gegenüber äußerst ambivalent: Er berichtet von den „Kindern Israels“, die zum einen von Gott „vor den Menschen in aller Welt ausgezeichnet“, zum anderen aber „verflucht“ sind. Die später veröffentlichte Biographie Muhammads beschrieb dann ausgiebig auch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Muhammad und jüdischen Stämmen auf der Halbinsel.
Die durchaus problematischen Quellen sollen in Verbindung gebracht werden mit ihrer Rezeption. Wie lasen deutsch-jüdische Orientalisten des 19. Jahrhunderts diese Texte? Welche Ansätze gibt es heute im liberalen Islam, um damit umzugehen?
Referent: Oliver Glatz, Judaist und Islamwissenschaftler, ist derzeit Mitarbeiter am Jüdischen Museum Berlin.