Ausstellungsdauer: bis 20. Juni 2021
auf dem Vorplatz des Wiesbadener Hauptbahnhofs
Video der Ausstellungseröffnung
Interview mit Sarah Poewe
Ausstellung über die Verfolgung jüdischer Spitzensportler im Nationalsozialismus — Externes Video SAT 1
Impressionen
Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ in Wiesbaden
Die Jüdische Gemeinde Wiesbaden zeigt vom 22. Mai bis zum 20. Juni 2021 auf dem Vorplatz des Wiesbadener Hauptbahnhofs die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“.
Schirmherren sind Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, und Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden.
In einer großformatigen skulpturalen Präsentation würdigt die Ausstellung in Trägerschaft des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. das große Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Mit überlebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert.
Nur weil sie Juden waren, wurden diese Frauen und Männer während der NS-Zeit aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Titel wurden aberkannt. Dem deutschen Fußballpionier Walther Bensemann, Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes, blieb wie vielen anderen nur die Flucht. Nicht wenige Sportler, wie der Fußballnationalspieler Julius Hirsch oder die zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch, wurden deportiert und ermordet. Ralph Klein entkam nur knapp der Deportation nach Auschwitz. Nach dem Krieg war er israelischer, später deutscher Basketball-Nationaltrainer.
Vorgestellt werden ebenfalls die Biografien der Fechtolympiasiegerin Helene Mayer, des Schachweltmeisters Emanuel Lasker, des Meisterboxers Erich Seelig, der Deutschen Tennismeisterin Nelly Neppach, der Deutschen Speerwurfmeisterin Martha Jacob, der Leichtathletin Gretel Bergmann, der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Felix Flatow, der Europameister im Gewichtheben beziehungsweise im Ringen Julius und Hermann Baruch, des Eishockeyspielers Rudi Ball und des deutschen Fußballnationalspielers Gottfried Fuchs.
Die Ausstellung bietet mit der Schwimmerin Sarah Poewe aber auch einen Ausblick und stellt eine wichtige Verbindung zur Gegenwart her. Als erste jüdische Athletin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewann sie 2004 in Athen eine olympische Medaille für Deutschland.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 21. Mai, um 11 Uhr online statt. Den Livestream finden Sie auf dieser Seite. Hier wird auch das Video der Eröffnung einige Tage später mit weiteren Informationen zur Verfügung gestellt.
Zur Eröffnung sprechen Dr. Jacob Gutmark, Dezernent für Kultur der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden, Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, und Dirk Janotta, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes für sozialpolitischen Aufgaben.
Prof. Dr. Lorenz Peiffer führt in das Thema der Ausstellung ein.
Finanziert wird die Wanderausstellung durch die DFB-Kulturstiftung und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie für Wiesbaden durch das Hessische Ministerium des Innern und für Sport sowie die Lotto Hessen GmbH.
Die aus Anlass der European Maccabi Games 2015 in Berlin erstmals gezeigte Ausstellung wurde zudem durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und die Deutsche Bahn Stiftung gefördert.
Kooperationspartner sind TuS Makkabi Wiesbaden e.V. und Sportamt Wiesbaden.
Idee und Konzept: Norbert Niclauss (BKM) und Oliver Tietz (DFB.Kulturstiftung). Autoren: Dr. Berno Bahro, Prof. Dr. Hans Joachim Teichler (beide Potsdam), Prof. Dr. Lorenz Peiffer (Hannover) sowie Dr. Henry Wahlig (Dortmund).
Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte und Fotos ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren: www.juedische-sportstars.de
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