Ink of Yam
Mittwoch, 4. September, 17.30 Uhr
Nach dem Film: Gespräch mit dem Regisseur Tom Fröhlich
Caligari FilmBühne, Am Marktplatz 9
Ink of Yam
D 2017, 78 Min., FSK: ab 6
Regie und Buch: Tom Fröhlich
Kamera: Christoph Bockisch
Musik: Adrian Portia
Mit: Poko Haim, Daniel Bulitchev, Roi Damari, Dayroyo Boulos
Nach dem Film: Gespräch mit dem Regisseur Tom Fröhlich
Ein Knall. Stille. Sirenen. Fensterscheiben wackeln, doch die Nadel sticht weiter Tinte unter die Haut. Poko und Daniel, zwei russischstämmige Tätowierer, führen eines der ältesten Tattoo-Studios von Jerusalem. Jeder ist willkommen, gleichgültig welcher Herkunft oder Religion. Ein Mönch mit Paulus-Tattoo, ein atheistischer Koch aus einer ultraorthodoxen Familie und eine Frau, die nach einer Explosion das Bedürfnis nach einem Drachentattoo verspürt – sie alle leben in der Stadt, die als einzige auf der Welt eine eigene psychische Störung hervorgebracht hat: das Jerusalem-Syndrom. Und sie alle kommen zu Daniel und Pokos Tattooladen. Unter Schmerzen auf dem Tätowierstuhl durchleben Juden, Christen, Moslems und Atheisten eine Katharsis, öffnen ihre Herzen, offenbaren ihre ganz persönliche Geschichte und zeigen dabei, was sie mit Jerusalem verbindet. So setzt sich Satz für Satz und Bild für Bild ein Mosaik dieser einmaligen und konfliktreichen Stadt zusammen.
Regisseur Tom Fröhlich lässt die Worte der Menschen für sich sprechen und schafft einen ungewohnten Blick auf eine umkämpfte Stadt. Beim Hessischen Film- und Kinopreis 2017 wurde INK OF YAM als bester Hochschulfilm ausgezeichnet.
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 7 € | ermäßigt 6 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr
Itzhak Perlman – Ein Leben für die Musik
Donnerstag, 5. September, 18 Uhr
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Itzhak Perlman – Ein Leben für die Musik
Israel/USA 2017, 80 Min., engl./hebr OmU, FSK: ab 0
Regie und Buch: Alison Chernick
Kamera: Chris Dupkins, Christopher Gallo, Daniel Kedem
Mit Itzhak Perlman, Billy Joel, Alan Alda
Er betet mit der Violine – so beschreibt der berühmte Geigenbauer Amnon Weinstein die Kunst des renommierten Geigers Itzhak Perlman. Dessen jüdische Eltern emigrierten aus Polen nach Israel, wo er geboren wurde. Als Kind erkrankte Perlman an Polio. Er spielt deswegen im Sitzen und hatte aufgrund seiner Behinderung Probleme, an der Musikhochschule ernst genommen zu werden. Das Repertoire des selbstironischen und witzigen Musikers reicht von Schubert über Strauß und Bach bis hin zu Billy Joel. In Alison Chernicks Dokumentarfilm steht Perlmans Vergangenheit im Fokus, seine Erfahrungen als Polio-Überlebender und als jüdischer Emigrant, außerdem zeigt die Regisseurin Gespräche mit Familie, Freunden, anderen Musikern und Perlmans Ehefrau Toby, mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist.
So charmant und hinreißend wie der berühmte Geiger ist der Film ITZHAK. Das Porträt eines musikalischen Virtuosen, der von Warmherzigkeit, Humor und – vor allem – Liebe nur so strotzt.
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 8 €, ermäßigt 7 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr
Synonymes
Dienstag, 10. September, 20 Uhr (franz-engl-hebr / OmU)
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Fotos: SBS Films
Synonymes
F/D/Israel 2019, 123 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Nadav Lapi
Kamera: Shaï Goldman
Mit Tom Mercier, Louise Chevillotte, Quentin Dolmaire, Uri Hayik
Überraschung auf der Berlinale 2019: Der Goldene Bär für den besten Film ging tatsächlich einmal an den besten Film, einen „schillernden, wilden, dann wieder zärtlichen, aber in jedem Moment überraschenden Film“ (film-zeit.de). Yoav hat keinen guten Start in Paris. Die Wohnung, an deren Tür er klopft, ist leer. Als er dort ein Bad nimmt, werden seine Sachen gestohlen. Dabei ist der junge Israeli mit höchsten Erwartungen hierhergekommen. Er will so schnell wie möglich seine Nationalität loswerden. Israeli zu sein, ist für ihn wie ein Tumor, der herausoperiert werden muss. Franzose zu werden, bedeutet dagegen die Erlösung schlechthin. Um seine Herkunft auszulöschen, versucht Yoav zunächst, die Sprache zu ersetzen. Kein hebräisches Wort soll mehr über seine Lippen kommen. Das Wörterbuch wird zu seinem ständigen Begleiter. Die notwendigen Besuche bei der israelischen Botschaft nerven ihn, überhaupt sind Landsleute eine Belastung. Aber auch der Einbürgerungstest hat seine Fallstricke. Und das junge französische Paar, mit dem er sich anfreundet, hat sehr merkwürdige Ideen, wie ihm geholfen werden könnte.
Basierend auf eigenen Erfahrungen erzählt Nadav Lapid von der Schwierigkeit, neue Wurzeln zu bilden. Der Versuch, zu sich selbst zu finden, weckt die bösen Geister der Vergangenheit, und existenzielle Abgründe tun sich auf. Ein tragikomisches Puzzle, das seine Geheimnisse klug zu hüten weiß.
Mitveranstalter: DFF — Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 7 € | ermäßigt 6 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr
Menashe
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Menashe
USA 2017, 82 Min., jiddisch/engl. OmU, FSK: ab 6
Regie: Joshua Z. Weinstein
Buch: Alex Lipschulz, Musa Syeed, Joshua Z. Weinstein
Kamera: Yoni Brook, Joshua Z. Weinstein
Musik: Aaron Martin, Dag Rosenqvist
Mit: Menashe Lustig, Yoel Falkowitz, Ruben Niborsk, Meyer Schwartz, Ariel Vaysman, Yoel Weisshaus
Auf der Berlinale 2017 war die Tragikomödie „Menashe“ eine echte Sensation: Es ist der erste Film seit 70 Jahren, der komplett auf Jiddisch gedreht wurde. Er erzählt die Geschichte des Witwers Menashe, der entgegen aller religiösen Traditionen darum kämpft, seinen Sohn Rieven allein erziehen zu können. Die Voraussetzungen dafür stehen schlecht: Menashe lebt in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in Borough Parkin Brooklyn, New York. Alleinerziehende Väter sind nach strenger Auslegung der Thora nicht vorgesehen. Menashe ist ein klassischer Schlimasel, vergesslich und chaotisch, mit seinem kleinen Gehalt als Supermarktangestellter kommt er kaum über die Runden, und so bestimmt der Rabbi, dass der Sohn Rieven besser bei der Familie des Onkels aufwächst – solange bis Menashe wieder heiratet und sein Leben in geordnete Bahnen führt. Für Menashe beginnt ein innerer und äußerer Kampf mit den Traditionen, an dessen Ende er sich entscheiden muss, ob er frei sein will oder sich den Erwartungen beugt.
„Wenn Menashe die stark bevölkerten Straßen des Viertels hinunterläuft, geschieht um ihn herum so viel, in völlig neorealistischer Art, dass zuzuschauen eine Freude ist.“ Kino-zeit.de
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 7 € | ermäßigt 6 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr
Kooperationspartner: Deutsches Filminstitut[/ultimate_modal]
Moritz Daniel Oppenheim – Der erste jüdische Maler
Nach dem Film: Gespräch mit der Regisseurin Isabel Gathof
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Moritz Daniel Oppenheim – Der erste jüdische Maler
D 2017, 100 Min., FSK: ab 0, FBW: Wertvoll
Regie und Buch: Isabel Gathof
Kamera: Nic Mussell, Carla Muresan, Alexander Vexler
Mit: Esther Graf, Erik Riedel, Rabbiner Yehuda A. Horovitz
Nach dem Film: Gespräch mit der Regisseurin Isabel Gathof
Der erste Dokumentarfilm über den als „Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler“ in die Geschichte eingegangenen Moritz Daniel Oppenheim (geb. 1800 in Hanau, gest. 1882 in Frankfurt/M.) schlägt auf zwei abwechselnden Erzählebenen Brücken vom Damals ins Heute. Die Filmemacherin Isabel Gathof geht auf internationale Spurensuche nach Oppenheims Erbe und dokumentiert in eindrucksvollen Bildern das symbolische „Werden“ des Künstlers – verkörpert durch die Statue des Bildhauers Pascal Coupot, deren kreativer Entstehungsprozess vom ersten Golemartigen Miniaturmodell bis hin zur überlebensgroßen Stahlskulptur von der Kamera begleitet wird. Eine ambitionierte Fusion aus elektronischer und klassischer Musik – die in Zusammenarbeit mit der Neuen Philharmonie Frankfurt entstand – setzt hier die passenden Akzente und bildet mit Reminiszenzen an das Werk Felix Mendelssohn-Bartholdys, einem Zeitgenossen Oppenheims, den Soundtrack zum Film.
„Erst diese besondere Kombination aus unmittelbarem Künstlerporträt, genealogischer Emotionalität und vielschichtiger Historie lässt den Zuseher nachhaltig an einer äußerst sinnlichen Zeitreise in die jüngere jüdisch-deutsche Geschichte teilhaben. Mehr davon!“ Andreas Wirwalski
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 8 €, ermäßigt 7 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr
Tel Aviv on Fire
Dienstag, 24. September, 20 Uhr – arabisch-hebräische OmU
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Fotos: Samsa Film — TS Productions -
Lama Films — Artémis Productions
Tel Aviv on Fire
LUX/F/Israel/B 2018, 101 Min., FSK: ab 6
Regie: Sameh Zoab
Buch: Dan Kleinman, Sameh Zoabi
Kamera: Laurent Brunet
Musik: André Dziezuk
Mit Kais Nashif, Lubna Azabal, Nadim Sawalha, Yaniv Biton, Maïsa Abd Elhadi, Salim Daw, Yousef Sweid
In Tel Aviv geht es heiß her. Zumindest laut der schnulzigen Soap Opera „Tel Aviv on Fire“, die jeden Abend Israelis wie Palästinenser vor die Glotze lockt. Der junge Palästinenser Salam ist Drehbuchautor des Straßenfegers und muss für die Dreharbeiten jeden Tag die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren. Bei einer Kontrolle gerät das Skript einer Folge in die Hände des israelischen Kommandeurs Assi. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt der gelangweilte Grenzwächter Salam, das Drehbuch umzuschreiben. Der beim Filmfest Venedig und auf zahlreichen weiteren Festivals ausgezeichnete Publikumserfolg überzeugt als Mediensatire ebenso wie als Komödie: Die Story hat Biss und viel Humor, die Handlung ist voller Überraschungen, und der Film im Film, die hammerhart kitschige TV-Soap, ist ein echter Kracher. Urkomisch und dennoch ernsthaft-nachdenklich.
Mitveranstalter: DFF — Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9
Eintritt: 8 €, ermäßigt 7 €
Kartenvorverkauf Caligari: täglich 17–20.30 Uhr
Reservierung-caligari@wiesbaden.de oder
Tourist-Information, Marktplatz 1 | Mo.-Sa. 10–18 Uhr